"Online Bewerbung" so nennt sich heute die Eintrittskarte zum neuen Job. Was Sie hierbei beachten sollten und welche Tücken sich in sozialen Netzwerken und Skype-Vorstellungsgesprächen verbergen, erfahren Sie hier:
Neue Technik, neue Möglichkeiten
Grundsätzlich ist es sowohl für den Bewerber als auch den Recruiter eine Erleichterung, dass Bewerbungen online möglich sind. Das spart Zeit, Geld und schont die Umwelt. Doch es gilt einiges zu beachten. Eine jede Bewerbung sollte individuell und einzigartig sein. Bekommt der Recruiter den Eindruck, dass es sich um eine Sammel-Mail handelt, die an zig Unternehmen verschickt wird, sind Sie so gut wie aus dem Rennen. Individualität erzielen Sie, indem Sie spezifisch auf das Unternehmen und die ausgeschriebene Position Bezug nehmen.
Wie ist eine digitale Bewerbung aufgebaut?
Zunächst sollte der Ansprechpartner bekannt sein, an den die Mail direkt gesandt wird. Gehen Sie auf die konkreten Anforderungen ein und beschreiben Sie anhand konkreter Beispiele, warum Sie überzeugt sind, für diese Stelle bestens geeignet zu sein.
Attachment: Hier empfiehlt es sich, verschiedene Dokumente in einer PDF Datei zusammenzustellen:
- Bewerbungsschreiben
- chronologischer Lebenslauf mit Lichtbild (kein Lichtbild im anglikanischen Raum, Lichtbild auch in Wissenschaft weniger bedeutsam)
- Zeugnisse
- Zertifikate
- Diplome
Zeugnaisse, Zertifikate und Diplome sollen in Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Stelle stehen. Wer sich auf eine IT Stelle bewirbt, kann auf den Nachweis der Kenntnis von Labormethoden verzichten. Vorausgesetzt die IT-Position hat keine Schnittstelle mit dem Labor.
Facebook, Twitter und Co - Die sozialen Netzwerke und ihr Einfluss auf eine Bewerbung
Moderne Recruiter nutzen die sozialen Netzwerke sowohl privat, als auch im beruflichen Alltag. Jeder Mensch hinterlässt in den Weiten des World Wide Web seine Spuren und diese können mitunter einen negativen Einfluss auf die Bewerbung nehmen. Ein Profil, das öffentlich ist, wird dazu genutzt, um nähere Details über einen Bewerber zu erfahren. Weder Fotos von wilden und exzessiven Feiern sind gern gesehen, noch unangebrachte Kommentare. Daher Folgendes beachten:
- Profil nicht öffentlich stellen
- unüberlegte Kommentare auf öffentlichen Plattformen vermeiden
- politische Gesinnung ebenfalls mit Vorsicht in der digitalen Welt kund tun
Das Vorstellungsgespräch - Der erste Eindruck zählt
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Dies gilt auch bei einem Skype-Interview. Eine gute Vorbereitung ist unumgänglich. Es ist eine Gratwanderung zwischen selbstbewusst auftreten und dabei nicht überheblich zu wirken. Dies ist keine Kunst, sondern das Resultat einer guten Vorbereitung.
Was zählt zur Vorbereitun. Es wird von Ihnen erwartet, dass Sie sich im Vorfeld über das Unternehmen und gegebenenfalls über den Gesprächspartner informieren:
- Unternehmensgeschichte in groben Auszügen kennen
- aktuelle Projekte und Philosophie des Unternehmens
- Allgemeinwissen zur aktuellen Lage weltweit kann Vorteile mit sich bringen
Auch online auf das richtige Outfit achten
Das erste, das Ihr Gesprächspartner von Ihnen persönlich mitbekommt, noch bevor er Ihnen die Hand geschüttelt hat, ist Ihr Outfit. Blitzschnell werden Sie unbewusst aufgrund Ihres Outfits kategorisiert. Erst danach kommt der Check Ihres Wissens, Ihrer Fähigkeiten und Ihrer Persönlichkeit. Den Dresscode gilt es daher nach wie vor zu beachten. Die Kleidung soll angemessen sein und der Position entsprechen, um die Sie sich bewerben. Für eine Position im Management oder mit viel Kundenkontakt werden Sie um den Businessdress nicht herum kommen. Im IT Bereich und in der Forschung können Sie es schon entspannter sehen. Das Outfit sollte weder overdressed noch underdressed wirken. In jedem Fall sollte es sauber, gepflegt und nicht verschwitzt sein.
No-Goes bei einem Gespräch:
Neben einer schlechten Vorbereitung gibt es Fettnäpfchen, die bei einem Gespräch möglichst zu vermeiden sind.
- platte Witze
- sinnlose Fragen, die mit wenigen Klicks zuvor auf der Webseite beantwortet hätten werden können
- negative Bemerkungen über den früheren Dienstgeber oder Ausplaudern von Internas
- Überheblichkeit
- Fragen nach dem Gehalt und Urlaub als Einstieg
Skype: Online Vorstellungsgespräche und welche Tücken es hat
Heute ist nicht immer eine Anreise für das erste Gespräch zwingend notwendig. Es gibt immer mehr Unternehmen, die ein Vorstellungsgespräch über Skype führen. Auch wenn Sie in Ihren eigenen vier Wänden sind und der „Schlabberlook“ noch so bequem ist, es gilt derselbe Dresscode! Ziehen Sie auch in Betracht, dass Sie zwischendurch eventuell einmal aufstehen müssen. Die zerschlissene Jogginghose zum Sakko kommt dann vielleicht nicht so gut. Bereiten Sie sich auf das Skype Gespräch genauso penibel vor, wie auf eines von Angesicht zu Angesicht. Achten Sie zudem auf den Hintergrund! Keine Wäscheberge, leeren Bierdosen ..... Suchen Sie nach Möglichkeit einen neutralen Raum beziehungsweise Kulisse aus. Wenn weitere Personen in der Wohnung anwesend sind, machen Sie diese darauf aufmerksam, dass sie in der Zeit des Interviews keine störenden oder peinlichen Hintergrundgeräusche verursachen.
Nehmen Sie sich Zeit
Gehetzt und in letzter Minute zu erscheinen, ist der Garant für einen schlechten, ersten Eindruck. Erkundigen Sie sich vor dem Termin zunächst über die örtlichen Gegebenheiten:
- Wo liegt das Unternehmen?
- Wo kann das Fahrzeug abgestellt werden oder gibt es Anbindungen an die öffentlichen Verkehrsmittel?
- Wird ein Besucherausweis verlangt?
All das kann am Tag des Gesprächs viel Zeit kosten, was womöglich noch zu einer Verspätung führt. Lieber ein paar Minuten eher vor Ort sein. Nutzen Sie diese Zeit um richtig anzukommen. Checken Sie die Kleidung und Ihr Make-up ein letztes Mal, atmen Sie tief durch, spüren Sie, wie Sie fest am Boden stehen, denken Sie daran, der Recruiter freut sich genauso wie Sie, wenn Sie die richtige Person für diese Position sind. Eine Bewerbung ist ein zweisitiges Geschäft auf einer Augenhöhe.
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Peek & Cloppenburg
Foto: (c) Petra Bork/pixelio.de