Die Anzahl der Langzeitüberlebenden von Krebserkrankungen steigt kontinuierlich, wobei die PatientInnen jedoch teilweise unter langanhaltenden körperlichen und psychosozialen Belastungen leiden. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Evaluierung eines web-basierten interaktiven Selbsthilfeportals für psychisch belastete KrebspatientInnen.

Eingereicht von: Mag. David Riedl, PhD
Firma/Universität: Medizinische Universität Innsbruck
Homepage: www.i-med.ac.at
Kooperationspartner: Evaluation Software Development (ESD)

Jährlich erkranken rund 39.000 Menschen in Österreich an Krebs, wobei aufgrund verbesserter diagnostischer und therapeutischer Methoden die Anzahl der Langzeitüberlebenden von Krebserkrankungen kontinuierlich ansteigt. Trotz dieser positiven Entwicklungen verursacht sowohl die Krebserkrankung selbst, als auch die Behandlung häufig schwere akute und teilweise langanhaltende körperliche, soziale und psychische Belastungen.

Durch den adäquaten Einsatz psychoonkologischer Interventionen kann die Situation psychisch belasteter PatientInnen signifikant verbessert werden, wodurch sich die Lebensqualität der Betroffenen verbessert und die direkten Behandlungskosten reduziert werden können. In der derzeitigen Versorgungssituation kann jedoch nur ein geringer Anteil belasteter KrebspatientInnen psychoonkologische Hilfe in Anspruch nehmen, da (a) in den meist sehr ausgelasteten onkologischen Versorgungsystemen in der Regel kein adäquates standardisiertes Screening auf psychische Belastung integriert ist und erhöhte psychologische Belastung von den BehandlerInnen oft nicht erkannt; (b) die traditionellen face-to-face Modelle psychosozialer Versorgung den Behandlungsbedarf nicht ausreichend abdecken können und (c) ein gewisser Teil der belasteten PatientInnen professionelle psychosoziale Hilfe ablehnt, wobei fast die Hälfte der PatientInnen, die das Angebot ablehnen, als Grund dafür angeben sich selbst helfen zu können.

Aufgrund der strukturellen Unterversorgung und dem Wunsch nach Selbstmanagement auf PatientInnenseite stellen stufenweise Behandlungssysteme eine Möglichkeit dar die bestehende psychoonkologische Versorgungssituation zu verbessern: Diese beinhaltet in der Regel

a) qualitativ hochwertige gesundheitsbezogene und personalisierte Informationen für die Patientinnen,
b) ein standardisiertes psychoonkologisches Screening,
c) angeleitete Selbsthilfe
d) bei Bedarf: intensiveren psychologischen oder pharmakologischen Interventionen

Durch diese stufenweise Versorgung kann mit den bestehenden Mitteln eine verbesserte PatientInnenversorgung erreicht werden, bei der die PatientInnen zunächst, wenn möglich, im Selbstmanagement ihrer Situation unterstützt werden.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Evaluierung eines web-basierten interaktiven und automatisierten Selbsthilfeportals für psychisch belastete KrebspatientInnen (ONCOHELP).

life-science.eu - Foto: (c) David RiedlDas PatientInnenportal soll im Wesentlichen drei Komponenten umfassen:

  • Psychoonkologisches Screening und (Home-)Monitoring von Symptomen
  • Edukation zu psychosozialen Aspekten der Krebserkrankung
  • Interaktive Selbsthilfeinterventionen

In der BehandlerInnenplattform stehen zwei zentrale Komponenten zur Verfügung:

  • Symptom-Monitoring
  • Datenverwaltung