Donau / Wien, Foto: (c)Thomas Winkler, unsplash.comDer FWF fördert wegweisendes BOKU-Doktoratsprogramm für nachhaltige Umgestaltung von industrialisierten Flusslandschaften.
15 Nachwuchswissenschaftler*innen erhalten die einzigartige Chance, ihre Expertisen aus den Natur-, Ingenieur-, Sozial- und Geisteswissenschaften zu bündeln und eine hochqualitative forschungsbasierte Ausbildung zur Sicherung intakter Flusssysteme zu erhalten.

Flusslandschaften – Teil der kritischen Infrastruktur

Die meisten Flüsse der Erde werden durch die Ko-Evolution von natürlichen und sozialen Prozessen geformt. Als industrialisierte Flusslandschaften (Industrialized Riverine Landscapes) sind sie Teil unserer kritischen Infrastruktur geworden, entscheidend für den Nexus Wasser-Nahrung-Energie, aber auch anfällig für extreme Ereignisse im Zuge des Klimawandels. Diese Situation stellt das Management von Flusslandschaften und deren Ressourcen vor zunehmend größer werdende Herausforderungen, die dringend Handlungsbedarf zwischen den Natur-, Sozial- und Ingenieurwissenschaften erfordern.

Interdisziplinarität: Natur-, Ingenieur-, Sozial- und Geisteswissenschaften

Das neue BOKU-Doktoratsprogramm „Industrialized Riverine Landscapes – How extremes, infrastructure, and resource demands transform socio-ecohydrological systems” kombiniert genau diese drei Ansätze, um Ursachen und Verlauf des Wandels von industrialisieren Flusssystemen besser zu verstehen und ihre nachhaltige Umgestaltung durch Grundlagenforschung zu unterstützen. „An der Universität für Bodenkultur können wir dank inter- und transdisziplinären Forschungs- und Lehrmöglichkeiten unsere wissenschaftliche Arbeit gezielt auf Veränderungen in den sozialen, ökologischen und hydrologischen Systemen (SEHS), auf deren Kopplung und Feedbackprozesse ausrichten“, betont Thomas Hein vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement und Sprecher des neuen Doktoratsprogramms.

Nexus Ansatz

Dank dieses vom FWF mit 2,3 Millionen Euro geförderten Programms können 15 neue PhD-Stellen besetzt werden, die ihre Expertise aus den Natur-, Ingenieur-, Sozial- und Geisteswissenschaften bündeln und mit einer interdisziplinären Gruppe von Lehrenden aus 11 BOKU-Instituten zusammenarbeiten. Diese Kombination der Expertisen auf dem Gebiet der integrativen Wasserforschung ist ein Alleinstellungsmerkmal der Universität für Bodenkultur Wien. Drei Forschungsfelder bilden dabei den thematischen Schwerpunkt: (1) Extremereignisse, (2) Infrastruktur und Urbanisierung und (3) der Nexus Wasser-Nahrung-Energie. Die einzelnen PhD-Topics untersuchen z. B. Effekte des Klimawandels auf die ökologische Funktionsfähigkeit und gesellschaftliche Nutzungsmöglichkeiten, Auswirkungen von Nahrungs- und Energieproduktion oder Material- und Stoffflüsse in urbanisierten Flusslandschaften.
Weltweite Forschungsinfrastruktur und Analysemöglichkeiten

Forschungsschwerpunktgebiet: Donauraum

Der Donauraum soll einer der Schwerpunktgebiete für die Forschung sein. Die Nachwuchsforscher*innen können aber auch weltweit einzigartige Forschungsinfrastrukturen und Analysemöglichkeiten nutzen, was ihnen exzellente Möglichkeiten bietet. „Das BOKU-Doktoratsprogramm bildet eine neue Generation von Wissenschaftler*innen, Manager*innen und Ingenieur*innen für Flusssysteme aus“, freuen sich die Co-Sprecher des Doktoratsprogramms, Christine Stumpp vom Institut für Bodenphysik und landeskulturelle Wasserwirtschaft, Martin Schmid vom Institut für Soziale Ökologie und Christoph Hauer vom Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung an der BOKU.

Dieses interdisziplinäre Doktoratsprogramm konnte dank der langjährigen Zusammenarbeit von Gewässerökolog*innen, Sozialökolog*innen, Isotopenhydrolog*innen, Umweltingenieur*innen und Umwelthistoriker*innen an der BOKU entstehen und setzt heute neue Maßstäbe in der Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen. „Wir freuen uns, dass unser breiter und integrativer Ansatz in diesem selektiven Prozess des FWF erfolgreich war. Dies ist ein gemeinsamer Erfolg der 11 beteiligten BOKU-Institute und unterstreicht die Stärke der BOKU als Ganzes”, so Thomas Hein abschließend.

Mehr Informationen zum BOKU-Doktoratsprogramm „Industrialized Riverine Landscapes – How extremes, infrastructure, and resource demands transform socio-ecohydrological systems” finden Sie auf https://hr21.boku.ac.at.

Kontakt

Univ.Prof. Dr. Thomas Hein
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement
Email: thomas.hein@boku.ac.at
Telefon: +43 1 47654 81229

(GZ)
Quelle: Boku, Wien
Foto: (C) Thomas Winkler, unsplash.com

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