Die Firma Greiner Bio-One (GBO) und die Biomedizinischen Analytik der FH Salzburg untersuchen die Wichtigkeit und den Nutzen der digitalen Systemlösung der Firma GBO für die Blutabnahme. Ziel ist mittels einer transparenten und digitalen Dokumentation die Qualität der Laboranalysen und somit die Patientensicherheit zu erhöhen.

Eingereicht von: FH-Prof. Karin Schwenoha, MSc
FH-Prof. Priv.-Doz. Dr. Geja Oostingh
Firma/Universität: Fachhochschule Salzburg – Studiengang Biomedizinische Analytik
Homepage: www.fh-salzburg.ac.at
Kooperationspartner: Greiner Bio-One GmbH

Über die Hälfte der analytischen Fehler entstehen in der Präanalytik. Dies bedeutet, dass die meisten Fehler schon passiert sind, bevor die Messung im Labor beginnt. Präanalytische Fehlerquellen sind zum Beispiel Lagerung bei falschen Temperaturen oder ungeeignete Transportmethoden der Proben. Auch die gesamte Probenentnahme stellt eine wesentliche präanalytische Fehlerquelle dar, Beispiele sind ein zu langes Stauen, verwenden von falschen Probe-Entnahmematerialien oder Probenverwechslungen.

life-science.eu - Foto: (c) Neumayr Leo Die Firma Greiner Bio-One (GBO) hat eine innovative digitale Systemlösung für die Blutabnahme entwickelt. Durch dieses System werden von Beginn des Laboranalyseprozesses alle Schritte dokumentiert. Es wird für das Labor ersichtlich, wer das Blut wann abgenommen hat und wie lange es von der Abnahme gedauert hat, bis das Untersuchungsmaterial im Labor eingelangt ist. Dieser Zeitfaktor ist ein wesentlicher Aspekt, denn bei manchen Analyseparametern kann es durch zu langes Stehen, bevor die Probe zentrifugiert und analysiert wird, zu fehlerhaften Resultaten kommen. Um diesen Aspekt plausibel mit Werten belegen zu können, wird gemeinsam von der Firma GBO und der Biomedizinischen Analytik ein Projekt gestartet. Ziel des Projektes ist, wissenschaftlich zu beweisen, wie sich Laborparameter verändern, wenn die Zeitspanne von der Abnahme bis zur Analyse zu groß ist. Damit soll die Wichtigkeit, solch ein digitales System bei der Blutabnahme einzuführen, dargestellt werden – nicht zuletzt um die PatientInnensicherheit zu erhöhen und die Präanalytik wesentlich zu verbessern.

Im Rahmen einer Projektarbeit konnte bereits dargestellt werden, dass Parameter aus der Hämostaseologie (Blutgerinnung) besonders betroffen sind, wenn die Zeitspanne bis zur Analyse zu lang ist. Die Thromboplastinzeit – ein Wert zur Überprüfung des extrinsischen Gerinnungssystems – zeigte bei gesunden ProbandInnen nach 2 h einen signifikanten Anstieg des Laborergebnisses. Bei gesunden Personen ist diese Veränderung nicht problematisch, anders als bei Personen, die mit oralen Antikoagulanzien therapiert werden und bei denen der ermittelte Wert zur Neueinstellung der Medikamentendosierung verwendet wird. Es wird daher ein Projekt gestartet, das genau diese Aspekte untersucht.

Ein weiterer Vorteil dieses digitalen Systems ist, dass die für die jeweiligen Parameter notwendigen Blutabnahmeröhrchen vom Werk weg mit Barcodes versehen sind und mittels eines Barcodescanners den PatientInnen direkt bei der Blutabnahme zugeordnet werden. Im Hinblick auf die neue Datenschutzverordnung ein wichtiger Schritt zur Anonymisierung der Blutabnahmeröhrchen.

Deswegen wird das innovative System von GBO eine Datenschutzverordnung konforme Lösung bieten welche die PatientInnensicherheit erhöht und die gesamte Analytik verbessert.