Bei diesem Projekt wird das Next-Generation Sequencing verwendet, um den Mutationsstatus von Genen zu bestimmen, die eine Rolle beim Ansprechen einer neoadjuvanten Chemotherapie beim muskelinvasiven Blasenkarzinom spielen. Die Identifizierung von Biomarkern vor Chemotherapie kann in Zukunft personalisierte Therapiestrategien mit verbesserten Ansprechraten ermöglichen.

Eingereicht von: Mag. Dr. Melanie Hassler, Ph.D.
Firma/Universität: Medizinische Universität Wien
Homepage: www.meduniwien.ac.at
Kooperationspartner: Thermo Fisher Scientific

Blasenkrebs gehört zu den fünf häufigsten Krebsarten weltweit und obwohl große Anstrengungen in der Verbesserung der Chemotherapie unternommen wurden, ist die Behandlung von Patienten mit muskelinvasivem und metastasiertem Karzinom noch immer eine therapeutische Herausforderung. Neoadjuvante Chemotherapie mit Cisplatin vor Zystektomie verbessert sowohl das Gesamtüberleben wie auch das krankheitsfreite Überleben von Patienten mit muskelinvasivem Tumor, allerdings wird sie aufgrund von möglichen Resistenzen und toxischen Nebenwirkungen in der Praxis selten angewendet. Momentan gibt es auch keine molekularen Marker im klinischen Alltag, welche das Ansprechen oder Versagen einer neoadjuvanten Chemotherapie vorhersagen könnten.

In diesem Projekt wir der Mutationsstatus von 30 Genen, welche eine Rolle im Ansprechen von Cisplatin-basierter Chemotherapie spielen, mittels Next-Generation Sequencing (NGS)/Ion Torrent Technologie in Blasentumor-Patienten (n = 30) vor und nach neoadjuvanter Chemotherapie bestimmt. NGS ermöglicht es, DNA Sequenzierungen schneller und kostengünstiger als mit bisherigen Technologien durchzuführen und gleichzeitig mehrere Patienten und mehrere Gene zu analysieren, was für eine potentielle Anwendung in der klinischen Routinediagnostik eine wichtige Rolle spielt. Nach Identifikation der signifikanten Mutationen in kodierenden Regionen korrelieren wir diese mit dem Ansprechen auf die Chemotherapie und bestimmen mögliche prädiktive Biomarker. Diese werden anschließend in einer externen Kohorte und in prospektiven Studien validiert. Ebenso werden die Genmutationen von Patienten, welche nicht auf die Chemotherapie ansprechen, charakterisiert. Hierzu wird der Mutationsstatus der 30 Gene vor und nach Chemotherapie verglichen, um Mutationen zu finden, welche in resistenten Tumoren gehäuft auftreten.

Diese Studie soll dazu beitragen, ein prädiktives Biomarker-Panel zu entwickeln, welches es in der Klinik erlaubt, Entscheidungen betreffend Ansprechen und Resistenz gegenüber Cisplatin-basierter Chemotherapie im muskelinvasiven Blasenkarzinom zu treffen.