Unter dem Motto „Leben mit Diabetes – eine lösbare Herausforderung“ veranstaltet die Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Medizinischen Universität Graz gemeinsam mit anderen Organisationen am Donnerstag, den 19. April 2018, einen Informationstag im Grazer Rathaus zu interessanten Themenschwerpunkten rund um die Zuckerkrankheit.

Grazer Diabetestag: ExpertInnen beraten und klären auf

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In Österreich sind aktuell rund 600.000 Menschen an Diabetes mellitus – der sogenannten „Zuckerkrankheit“ – erkrankt. Der überwiegende Teil der PatientInnen ist dabei von Diabetes mellitus Typ 2 betroffen. „Typ 2 Diabetes zählt zu den chronischen Erkrankungen die es notwendig machen, sich tagtäglich damit auseinanderzusetzen. Das Wissen um die Krankheitsursachen, Krankheitsentstehung und Therapie, aber auch vor allem um die besondere Bedeutung eines gesunden Lebensstils ist ein wichtiges Werkzeug, um langfristig das Leben mit Diabetes gut zu meistern“, fasst Assoz.-Prof. PD Dr. Harald Sourij, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Med Uni Graz, zusammen.

Insgesamt ist Diabetes mellitus Typ 1 deutlich seltener als Diabetes mellitus Typ 2. Im Gegensatz zum Diabetes mellitus Typ 2 ist der Typ 1 Diabetes eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Zerstörung der körpereigenen Insulinproduktion führt und somit eine lebenslange Insulintherapie erforderlich macht. In Österreich sind derzeit rund 3.500 Kinder und Jugendliche an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankt. Hier gilt es besonderes Augenmerk darauf zu legen, dass Kinder und Jugendliche nicht wie „kleine Erwachsene“ behandelt werden, sondern altersgerecht und ihren Bedürfnissen entsprechend. Jedoch bedarf die Entwicklung vom Jugendlichen hin zum jungen Erwachsenen besondere Zuwendung und Betreuung. „Die Zeitspanne des Überganges von der pädiatrischen Medizin hin zur Erwachsenenmedizin ist ein sehr sensibler Bereich, der eine gute und permanente Begleitung erfordert“, sagt Ass.-Prof.in PDin Dr.in Julia Mader, Kollegin von Harald Sourij an der Med Uni Graz.

Zu diesen Themenschwerpunkten informiert der Grazer Diabetestag am 19.04.2018 bei freiem Eintritt im Grazer Rathaus. In Zusammenarbeit mit der Diabetes Initiative Österreich, der Austrian Obesity Association und der Österreichischen Diabetesgesellschaft, informieren und beraten die ExpertInnen der Medizinischen Universität Graz von 11.00 bis 17.00 Uhr zu den Themen Krankheitsprävention, Therapie, Komplikationen und Selbsthilfe abseits der Medikamente.

Grazer Diabetestag: Leben mit Diabetes – eine lösbare Herausforderung

Zeit: Donnerstag, 19.04.2018, 11.00 bis 17.00 Uhr
Ort: Rathaus Graz, Hauptplatz 1/2. OG, 8010 Graz

Grazer Diabetesforschung: PatientInnenwohl im Fokus

Die international renommierte Diabetesforschung an der Medizinischen Universität Graz wird ebenfalls Teil des abwechslungsreichen Programmes beim Grazer Diabetestag sein. Die ForscherInnen der Med Uni Graz beschäftigen sich aktuell mit Langzeiteffekten von neuen oralen Antidiabetika, neuen Insulinformulierungen, Auswirkungen von regelmäßiger körperlicher Aktivität auf die Insulintherapie sowie auch technologischen Lösungen, welche das Leben mit Diabetes mellitus erleichtern können.

Vor zwei Jahren wurde in Graz ein Diabetesregister für Biomarkerforschung initiiert, ein Projekt das in Zusammenarbeit der Medizinischen Universität Graz und dem Center for Biomarker Research in Medicine (CBmed) betrieben wird und das Ziel hat, Biomarker zur besseren Risikoabschätzung und Therapieplanung bei Menschen mit Diabetes zu erforschen. Weitere aktuelle Projekte beschäftigen sich mit der Aktivierung von Blutplättchen und der Gefahr von Blutgerinnselbildung bei Unterzuckerung, der Entstehung von Herzmuskelschwäche bei Zuckerkrankheit oder auch mit verschiedenen Fastenmethoden bei Diabetes mellitus.

Im Bereich der Diabetestechnologie werden innovative Glukosemesssysteme sowie Insulinpumpen erforscht und deren Auswirkung auf die Blutzuckereinstellung sowie PatientInnenzufriedenheit untersucht. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt der Abteilung ist die Entwicklung einer künstlichen Bauchspeicheldrüse, welche zukünftig eine automatisierte Insulindosissteuerung ermöglichen soll.

Quelle: Med Uni Graz

Kontakt:
Assoz.-Prof. PD Dr. Harald Sourij
Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie
Medizinische Universität Graz
Tel.: +43 316 385 81310
ha.sourij@medunigraz.at

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