Die „Pollen“ App ist ein kostenloses Service des Österreichischen Pollenwarndienstes an der MedUni Wien und wird in Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft ermöglicht. Ziel der „Pollen“ App ist es wissenschaftlich fundierte Polleninformation der Bevölkerung kostenlos als eHealth Service zur Verfügung zu stellen.
Eingereicht von: Uwe E. Berger, MBA
Firma/Universität: Medizinische Universität Wien
Homepage: www.meduniwien.ac.at; www.pollentagebuch.at
Kooperationspartner: SciCon Pharma Science-Consulting GmbH
Die Forschungsgruppe Aerobiologie und Polleninformation (MedUni Wien) widmet sich der Erforschung des Verhältnisses von gefühlter Symptomlast beim Pollenallergiker und dem gemessenen Pollenflug.
Folgende Fragen stehen hierbei im Mittelpunkt:
- Gibt es einen bestimmten Wert einer Pollenkonzentration, ab der Pollenallergiker unter Symptomen leiden?
- Welche Muster bzw. Gruppen lassen sich innerhalb der Pollenallergiker finden, die unterschiedlich auf den Pollenflug reagieren?
- Welche Faktoren beeinflussen die Schwere der Symptomlast bei Pollenallergikern?
Zur Beantwortung dieser Fragen werden die Messdaten der Pollenfallen herangezogen und mit den anonymisierten Symptomdaten der Nutzer aus dem Pollentagebuch (über www.pollentagebuch.at oder die „Pollen“ App erreichbar) verglichen.
In Österreich gibt es ein Messnetzwerk aus über 20 Pollenfallen, das die Basis für wissenschaftlich fundierte Polleninformation darstellt. Pollendaten gewinnt man durch „Handarbeit“: ein Klebestreifen wird in einer Pollenfalle der Luft ausgesetzt, im Labor präpariert und angefärbt und am Lichtmikroskop von dafür trainiertem Personal ausgewertet. Die Auswertung umfasst die Bestimmung und Zählung jedes einzelnen Pollenkornes. Auf diese Weise wissen die Forscher wie der Pollenflug ausfällt und welche Pollenkonzentrationen zu welchem Zeitpunkt geherrscht haben.
Das Pollentagebuch hat seinen Ursprung in Österreich, ist aber in mehreren europäischen Ländern nutzbar (die „Pollen“ App ist bereits neben Österreich auch in Deutschland, der Schweiz, Südtirol, Großbritannien, Schweden und Spanien nutzbar). Nutzer können dort ihre Beschwerden dokumentieren und mit dem Pollenflug abgleichen. So erhalten sie einen ersten Eindruck, ob Beschwerden mit dem Pollenflug zusammenhängen könnten.
Die Forschungsgruppe werten die Daten aus dem Pollentagebuch nur anonymisiert aus.
Mit Hilfe der „Pollen“ App erhofft man weitere Antworten zu finden und dann entsprechend Pollenallergiker noch besser informieren und beraten zu können.