recoveriX ist ein Brain-Computer Interface System zur Behandlung von motorischen Beeinträchtigungen nach einem Schlaganfall.

Eingereicht von: Dr. Christoph Guger
Firma/Universität: g.tec medical Engineering GmbH
Homepage: www.gtec.at
Kooperationspartner: University of Wisconsin, St. Joseph Hospital, Asahikawa Medical University, Pensionsversicherungsanstalt Bad Schallerbach, Kepler Universitätsklinikum

life-science.eu - Foto: (c) Christoph GugerrecoveriX ist ein neues System zur Neurorehabilitation von motorischen Funktionen von Schlaganfallpatienten. Das System misst Gehirnströme und kann somit erkennen, wenn ein Patient sich Bewegungen vorstellt. Denkt ein Patient nun an eine linke Handbewegung, erkennt das das BCI System und löst eine Muskelstimulation der linken Hand aus, damit sich diese auch bewegt. Zur gleichen Zeit triggert das BCI-System auch die Bewegung eines Avatars, der auf einem Bildschirm vor dem Patienten angezeigt wird. Dies aktiviert die Spiegelneurone im Gehirn des Patienten und diese sind dafür verantwortlich, dass man Bewegungen lernt. Sie kommunizieren auch mit dem motorischen Kortex und führen gemeinsam mit dem sensorischen Feedback von Handbewegungen zu Gehirnplastizität. Dadurch erlernen Patienten wieder ihre Hände und Füße zu bewegen. Mit Validierungsstudien konnte gezeigt werden, dass sogar Patienten die 30 Jahre gelähmt waren, ihre Hände wieder bewegen können – und das nach nur 12 Stunden recoveriX-Training.

Die Entwicklung erfolgt im Rahmen des Horizon 2020 SME Projektes recoveriX. g.tec konnte sich beim SME Call gegen ca. 1800 andere Projekte durchsetzen und bekam von der EU ca. 3 Millionen EURO, um das System schnell auf den Markt zu bringen. Weiteres wird die spanische Tochterfirm im Projekt Accio von Katalonien und g.tec in Österreich im Projekt Real-time Nerve Stimulation von der FFG unterstützt. Dies ergibt ein Gesamtbudget von ca. 4 Millionen EURO.

Im Rahmen der Entwicklung und Validierung arbeiten g.tec mit internationalen Forschungspartnern zusammen: University of Wisconsin (Validierung mit funktioneller Magnetresonanz), Swedish Medical Hospital (Validierung mit akuten und sub-akuten Patienten, Bildgebende Verfahren), Rehabilitationszentrum Bad Schallerbach (akute, sub-akute und chronische Patienten), Kepler Klinikum (Ethik und Datenauswertung, Funktionstests), Asahikawa University (akute und sub-akute Patienten, Vergleich mit fMRI). Insgesamt gibt es 10 Validierungspartner und 4 Standorte wo g.tec die recoveriX-Therapie selber anbietet. Diese g.tec Einheiten werden recoveriX flagship-gyms genannt und sie befinden sich in Schiedlberg (Österreich), Barcelona (Spanien), Iasi (Rumänien) und Albany (New York USA). In diesen recoveriX-gyms werden pro Woche ca. 100 Patienten behandelt und eine klinische Studie durchgeführt. Weiteres dienen die gyms als Trainingszentren für Mediziner und Therapeuten. Therapeuten werden inspiriert und können schließlich ihr eigenes recoveriX-gym aufmachen. g.tec liefert für diesen Schritte ein gesamtes recoveriX-franchise Konzept.

Bisher sind weltweit 32 recoveriX System im Einsatz (Finnland, Japan, China, Deutschland, Österreich, Spanien, Italien, USA, Brasilien, Kanada).