Das stundenlange meditative Beten, kombiniert mit dem gleichmäßigen Trott des Gehens, hat die Köpfe der Pilger von belastenden Gedanken befreit und ihren Geist wieder für Neues, für Visionen und Inspirationen geöffnet. Sie können NOISIV sehen.
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Am Beginn der Geschichte ist NOISIV den Bewohnern des Dorfes L’larebü als deren Vision erschienen. Die Vision der Bewohner hat sozusagen konkrete Gestalt angenommen. Demnach ist NOISIV auch nur für jene Menschen sichtbar, die Visionen haben. Menschen, die in ihrem Alltag gefangen sind und von einer beruflichen oder privaten Tätigkeit zur nächsten hetzen, haben oft keine Zeit für Visionen, keine Zeit dafür, die eigenen Gedanken “fliegen zu lassen”. Zeit dafür, das Gedankenkarussell zur Ruhe kommen zu lassen.
Für Gläubige, egal welcher Religion sie angehören, liegt das Geschenk des Gebetes genau in dieser Qualität – sich die Zeit zu nehmen, um das Gedankenkarussell zur Ruhe kommen zu lassen. Für alle, denen das Gebet fremd ist – zu beten ist eine Form der Entspannung des Geistes und man spürt danach wieder neue Kraft. Gläubige kommen vermutlich noch weitere spirituelle Aspekte hinzu. Übertragen in unsere moderne, gehetzte Zeit – das Gebet ist Stressabbau.
Ähnlich verhält es sich mit dem Pilgern. Langes monotones Gehen über weite Strecken reinigt den Geist und den Körper. Wer kennt es nicht, dass man nach einem langen Spaziergang richtig gut gelaunt ist, auch wenn man davor mürrisch und zerknirscht war. Die sanfte Bewegung entspannt die Muskeln. Die Bauchregion wird sanft massiert, der Stoffwechsel angeregt, Giftstoffe ausgeschwitzt….
- Kennst du das Gefühl, angespannt, wie unter Strom zu stehen, oder ständig im Tun zu sein und keine Zeit zu haben, eine Pause einzulegen. Bei welchen Aufgaben, Ereignissen kommst du in dieses Gefühl. Finde heraus, welche Situationen, Menschen, Umstände es sind, die dir Stress bereiten.
- Stell dir eine Situation vor, in der du dich zuletzt wirklich gestresst gefühlt hast. Was war daran so stressend? War es der Leistungsanspruch, der Zeitdruck, unkooperative Kollegen, eine Überforderung, zu viel Unsicherheit,….? Was war der stressende Faktor?
- Welche Ideen fallen dir dazu ein, diese Stressfaktoren einfach zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren?
- Es ist völlig normal, nach getaner Arbeit müde zu sein und das Gefühl zu haben – mir reichts. Solange es nach einer überschaubaren Erholungsphase wieder vergeht. Wie lädtst du deinen Akku wieder auf? Überlege dir 3 Methoden, Situationen oder Techniken, die dir Entspannung bringen? Bei denen du abschalten und den Stress abbauen kannst. Bei denen du merkst, dass du damit deinen Energielevel wieder hochschrauben kannst. Erstell dir deine Liste der “Tankstellen” auf die du in Zukunft jederzeit zugreifen kannst.