Die vorgestellten Projektteams und Projekte zeichnen sich neben ihrer wissenschaftlichen Exzellenz und Innovationskraft durch praktische Erfahrung in der Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Wirtschaft aus.
Der “Janssen Special Award” wird für Projekte mit besonderer Relevanz für die Gesundheitsversorgung in Zukunft vergeben.
Äpfel gegen Birkenpollenallergie
Mehr als 70% der Birkenpollenallergiker entwickeln auch eine Allergie auf rohe Äpfel, bekannt als orales Allergiesyndrom. Diese Kreuzreaktivität bietet die Möglichkeit, Äpfel in einer kontrollierten und festgelegten Dosierung zu verwenden, um die Birkenpollen- und Apfelallergie zu heilen.

Pollenallergien kommen bei bis zu 20 % der mitteleuropäischen Bevölkerung vor und verzeichnen in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme. Mehr als 70% dieser Patienten entwickeln auch eine Allergie auf rohe Äpfel oder anderes Kernobst, Steinobst, Gemüse und Nüsse. Grund für diese Kreuzreaktion ist die starke Ähnlichkeit zwischen dem Birkenpollen (Bet v 1) – und Apfelallergen (Mal d 1). Für eine wirksame Therapie gegen Frühblüher muss eine langfristige Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Eine Hyposensibilisierung über die gewöhnliche Aufnahme von Nahrungsmitteln wäre dagegen von allergrößtem Vorteil. So könnte durch eine kontrollierte Aufnahme der richten Apfelmenge und Sorte die Birkenpollen- und Apfelallergie behandelt werden. Überdies könnten dadurch wieder bisher unverträgliche Obst-, Gemüse-, oder Nusssorten verspeist werden. Durch die enge Zusammenarbeit der Kooperationspartner sollen jene Apfelsorten und Dosierungen ermittelt werden, welche sich am besten für eine Heilung von Birkenpollen- und Apfelallergikern eignen. Die dafür nötige klinische Austestung von über 23 Apfelsorten wird an den Innsbrucker- und Bozner Krankenhäusern durchgeführt. Strukturelle Ähnlichkeiten zwischen den Apfelallergenen werden in Innsbruck am Institut für organische Chemie untersucht. Das Versuchszentrum Laimburg befasst sich dagegen mit molekular- und biochemischen Analysen an Apfel-, Erdbeer- und Pflaumensorten und stellt ein Sortiment von über 100 verschiedenen Apfelsorten zur Verfügung.
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Reider Norbert
Medizinische Universität Innsbruck (Projektpartner)
E: norbert.reider@i-med.ac.at
Kooperationspartner:
Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg (Lead Partner)
Universität Innsbruck (Projektpartner)
