Die vorgestellten Projektteams und Projekte zeichnen sich neben ihrer wissenschaftlichen Exzellenz und Innovationskraft durch praktische Erfahrung in der Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Wirtschaft aus.
Der “Janssen Special Award” wird für Projekte mit besonderer Relevanz für die Gesundheitsversorgung in Zukunft vergeben.
SOLAfem – für mehr psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Kontakt:
Prof. Dr.med. Henriette Löffler-Stastka
MedUni Wien
E: henriette.loeffler-stastka@meduniwien.ac.at
Kooperationspartner:
ProSelf Int
Mit der App zur Stärkung von Resilienz am Arbeitsplatz!
Spezifische Arbeits-und Organisationsmodelle sind notwendig, um psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu erhalten und zu fördern. Diese Modelle sind sehr von Persönlichkeitsvariablen, Genderaspekten, Sozialisations- und Temperamentsfaktoren abhängig. Auf Basis evidenzbasierter Variablen werden Algorithmen zur psychischen Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz integriert.
Digitale, intelligente Systeme können flächendeckend und kosteneffizient einen Beitrag zur Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz leisten. Dafür sind möglichst spezifische Persönlichkeits- und Organisationsmodelle notwendig, die auch Genderaspekte abdecken. Dieses Projekt erweitert existierende Persönlichkeits- und Organisationsmodelle für die Anwendung und für eine digitale Umsetzung zur Förderung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz. Die identifizierten und weiterentwickelten Modelle werden prototypisch in eine digitale Plattform zur Unterstützung der Stärkung von Resilienz am Arbeitsplatz integriert.
Das Besondere an dem Projekt ist:
Psychische Gesundheit ist ein essentieller Teil der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens von Menschen. Störungen der psychischen Gesundheit gehören global zu den häufigsten Erkrankungen, die zur Absenz vom Arbeitsplatz, Berufsunfähigkeit und Frühpensionierung führen. Dabei spielen psychosoziale Aspekte der Arbeitswelt eine ausschlaggebende Rolle.
Geschlechtsunterschiede finden sich sowohl in der Prävalenz und Inzidenz psychischer Erkrankungen, als auch in den Ausprägungen und dem Auftreten von einzelnen Symptomen. Hinzu kommen lebensphasenspezifische bzw. Altersgruppen-abhängige Geschlechterdifferenzen, welche eine entsprechende Berücksichtigung in der Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen finden müssen. Die Präzisionsmedizin postuliert außerdem eine auf das Individuum optimal abgestimmte Behandlung: Geschlechtsunterschiede müssen daher ebenfalls berücksichtigt werden.
Die WHO definiert die Reduktion der Überrepräsentation von Frauen unter an Depression erkrankten Menschen als ein wichtiges Ziel bis 2020. Die Unterstützung solcher Vorhaben durch technologische Innovationen ist möglicherweise ein entscheidender Erfolgsfaktor in der Gesundheitsförderung der Zukunft. Daten-Wissenschaft, selbstlernende Systeme und Sensortechnologien unterstützen dabei die Digitalisierung in Medizin und Gesundheitswissenschaft. An der Medizinischen Universität Wien ist deshalb ein Digital Health Hub geplant.
Verschiedene digitale Plattformen mit integrierten intelligenten Systemen können die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz fördern, allerdings gibt es bis jetzt kaum digitale Lösungen, die auf wissenschaftlich fundierte Modelle basieren. Außerdem ist bisher nicht bekannt, wie verschiedene Geschlechter von digitalen Systemen zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz profitieren können.
In diesem Projekt soll untersucht werden wie ein digitales, intelligentes System zur Unterstützung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz (digitale Intervention) gestaltet werden muss, um Geschlechterunterschiede spezifisch zu adressieren. Dazu werden unterschiedliche arbeitsbezogene psychosoziale Faktoren und Persönlichkeitsmodelle untersucht, die dann in weiterer Folge in Form von Umfragen (“Surveys”) bei der MedUni Wien und in anderen großen Unternehmen erhoben werden. Anschließend wird ein Konzept zur Integration der entwickelten Modelle in eine solche Plattform, nämlich die SOLARIS Plattform, ausgearbeitet.
Diese Fragestellungen und Herausforderungen werden von einem interdisziplinären Team, bestehend aus Gendermediziner*innen, Arbeitspsycholog*innen, klinische Psycholog*innen, Heilpädagog*innen, Gesundheitswissenschafter*innen (Medizinische Universität Wien), Computerwissenschaftlern sowie Unternehmensberater*innen (ProSelf) bearbeitet.
