Die vorgestellten Projektteams und Projekte zeichnen sich neben ihrer wissenschaftlichen Exzellenz und Innovationskraft durch praktische Erfahrung in der Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Wirtschaft aus.
Der “Janssen Special Award” wird für Projekte mit besonderer Relevanz für die Gesundheitsversorgung in Zukunft vergeben.
Sentinel-2 Satellitendaten für forstliche Anwendung
Kontakt:
Dr. Markus Immitzer
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation
E: Markus.immitzer@boku.ac.at
Wir erforschen den Wald vom Weltraum aus. Satelliten nehmen regelmäßig Bilder der Erdoberfläche auf und ermöglichen so eine detaillierte Analyse unserer Wälder. Diese Satellitendaten liefern eine Fülle von Informationen, die es erlauben, die Baumartenvielfalt in unseren Wäldern zu erfassen und Veränderungen aufzuzeigen.
Kooperationspartner:
Österreichische Bundesforste AG
BPWW GmbH
Magistratsabteilung 49 Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien
Der Zustand des Waldes ist Gegenstand sowohl des öffentlichen Interesses als auch von Waldeigentümern und -nutzern. Die Beobachtung von Veränderungen im Wald liefert die Basis für jegliche Managementmaßnahmen. Die Europäische Kommission und die Europäische Weltraumagentur (ESA) stellen im Zuge des europäischen Copernicus-Programmes verschiedene EO-Daten (earth observation data) kostenfrei zur Verfügung. Ein Beispiel sind die Sentinel-2 Satelliten, die Bilder mit einer Bodenauflösung von 10 bis 20 m liefern. Zehn Spektralkanäle unterschiedlicher Wellenlängen, die speziell auf die Analyse von Vegetation abgestimmt sind, erlauben eine detaillierte Beschreibung unserer Wälder. Sogar die Erfassung einzelner Baumarten ist durch deren unterschiedliche Reflexionseigenschaften im sichtbaren sowie im Infrarotbereich mit hoher Genauigkeit möglich. Auch andere forstlich relevante Parameter wie Alter oder Vitalität können ausgewertet werden.
Das Projekt EO4forest kombiniert diese multitemporalen, multispektralen Satellitendaten mit qualitativ hochwertigen Felddaten. Für die Datenanalyse werden innovative Auswerteverfahren und kostenlose open-source Software eingesetzt.
Die Sentinel-2-Daten sind den „klassischen“ Monitoring-Methoden nicht nur finanziell überlegen, sie bieten zwei weitere große Vorteile: Daten können nicht nur sehr großflächig (z.B. im gesamten Biosphärenpark Wienerwald), sondern durch die hohe zeitliche Frequenz sehr rasch erfasst werden. So können beispielsweise Holznutzungen dokumentiert oder Schädlingsbefall sofort detektiert werden.